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IPSec

IP Security (IPSec) ist eine neuere Technik, die PPTP langfristig als VPN-Standard ablösen soll, da sie ein höheres Maß an Sicherheit als PPTP garantieren kann. IPSec arbeitet auf IPv4 und soll fester Bestandteil von IPv6 werden. Bei IPSec handelt es sich um ein Paket von Protokollen (RFC 1825 - 1829) [Cisc98a, Inte99], die für Authentifizierung, Datenintegrität, Zugriffskontrolle und Vertraulichkeitsbelange innerhalb des VPN zuständig sind. IPSec besitzt zwei verschiedene Betriebsmodi: den Transportmodus und den Tunnelmodus.


Figure 4: Aufbau von IPSec-Paketen in den verschiedenen Betriebsmodi

Transportmodus:
Im Transportmodus verschlüsselt IPSec nur den Datenteil des zu transportierenden IP-Paketes. Der Original-IP-Kopf bleibt dabei erhalten und es wird ein zusätzlicher IPSec-Kopf hinzugefügt (siehe Abbildung 4). Der Vorteil dieser Betriebsart ist, daß jedem Paket nur wenige Bytes hinzugefügt werden. Dem gegenüber steht, daß jede Station im VNP IPSec beherrschen muß, was eine Neukonfiguration von bestehenden Netzen nötig macht. Außerdem ist es für Angreifer möglich, den Datenverkehr im VNP zu analysieren, da die IP-Köpfe nicht modifiziert werden. Die Daten selbst sind aber verschlüsselt, so daß man nur feststellen kann, welche Stationen wieviele Daten austauschen, aber nicht welche Daten.
Tunnelmodus:
Im Tunnelmodus wird das komplette IP-Paket verschlüsselt und mit einem neuen IP-Kopf und IPSec-Kopf versehen. Dadurch ist das IPSec-Paket größer als im Transportmodus. Der Vorteil besteht hier darin, daß in den LANs, die zu einem VPN verbunden werden sollen, je ein Gateway so konfiguriert werden kann, daß es IP-Pakete annimmt, sie in IPSec-Pakete umwandelt und dann über das Internet dem Gateway im Zielnetzwerk zusendet, das das ursprüngliche Paket wiederherstellt und weiterleitet. Dadurch wird eine Neukonfiguration der LANs umgangen, da nur in den Gateways IPSec implementiert sein muß. Außerdem können Angreifer so nur den Anfangs- und Endpunkt des IPSec-Tunnels feststellen.

 

 

Wie Abbildung 4 zeigt, wird der IPSec-Kopf hinter dem IP-Kopf eingefügt. Er kann zwei Komponenten enthalten, die einzeln, unabhängig voneinander oder zusammen eingesetzt werden können: den Authentifizierungskopf (Authentification Header, AH) und den Encapsulating Security Payload (ESP). Der AH sichert die Integrität und Authentizität der Daten und der statischen Felder des IP-Kopfes. Er bietet jedoch keinen Schutz der Vertraulichkeit. Der AH benutzt eine kryptographische Hashfunktion (keyed-hash function) und keine digitale Signatur, da diese Technik zu langsam ist und den Datendurchsatz im VPN stark reduzieren würde. Der ESP schützt die Vertraulichkeit, die Integrität und Authentizität von Datagrammen. Er schließt aber die statischen Felder des IP-Kopfes bei einer Integritätsprüfung nicht ein.

IPSec verwendet das Diffie-Hellman Schlüsselaustauschverfahren zur Identitätsprüfung. Die benutzten kryptographischen Hashfunktionen sind unter anderem HMAC, MD5 und SHA. Als Verschlüsselungsalgorithmen dienen zum Beispiel DES und IDEA, Blofish und RC4. Weiterführende Informationen und genaue Beschreibungen dieser Verfahren finden sich in [Jach97].


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Tobias Zimmer

Fri Jan 22 10:58:29 MET 1999